Verwurzelt

FINN – Es tut mir leid

Ich glaubte immer, Liebe sei einzigartig. 
Und vielleicht hab’ ich auch einfach keine Ahnung.
Oder nie richtig geliebt.

Aber ich fühle schnell so tief.
Falle so schnell.

Um hart zu landen.
Ja
ich vertrage viel.
Oder eben gar nichts.
Ganz oder gar nicht.
Wow.

Vertrauen.
Vertraut.

Die Romantikerin auf ihrem lächerlichen Höhenflug.
Ja naiv.
Aber eigentlich gottseidank.
Denn die Gefühle sind noch da.
Im Verlorenen wiedergefunden.
Im Verlust.
In ihren schwarzen, tief vergrabenen Wurzeln.
Ich kann sie spüren.
Obwohl ich glaubte, verschollen.
Sie sind da.

Zum Weitergeben.
Ich will das auch.
Irgendwann.

Dann ist die erste grosse Liebe doch nicht so gross?
Und die Liebe nicht so einzig?
Ich will diese hohen Mauern nicht.
Weit, weit offene Türen.
Hereinspaziert.
Schmerz vorprogrammiert.

So bin ich.
Jetzt noch.
Ja, ja.
Wo ist die Realität geblieben?
Wohl dort, wo ich sie immer lasse.
Ich vergehe lieber zu Staub.
Als nichts davon zuzulassen.
Als zu verschliessen.
Verschlossen.

Wer kann damit umgehen?
Irgendjemand?
Ertragen?
Tragen.
Gedankenschwere Lasten
tragen.
Gemeinsam.

Zerbrechlich.
bin nur ich.
Nicht meine Liebe.

Nicht meine tiefverankerte Liebesliebe.

Nicht mein Gefühl.
Hautnah.
Tanzend.
Glühend heiss.
Windig wild.
Unter der Haut.
Bis mitten hinein.
Mitten
zu Jemandem.
Oder mehreren.

Wenn ich noch lieben kann,
dann kann ich auch noch leben.
Dann kann ich sein.
Dann gibt es Hoffnung
dafür, dass alles gut ist.
Wird.
Fürs Klarkommen.
Und für Seelenbaumeln.
Und Endlosigkeit.
Weitsicht.
Vertrauen.
Vertrautheit.
Für Sommer.
Und Herbst.
Fliegende Herbstblätter in orange.
Und zart-sanfte Winter.
Für Honigsüsse.
Warme Regentropfen.
Für glitzerndes Strahlen.
Für stillstehende Sekunden.
Geborgenheit.
Für die einen grossen Chancen.
1000 Chancen.
Für ruhige Balance.
Für Alles.
Alles, das zählt.
Und eben nicht zählt.

Vielleicht hab’ ich ja Glück.


xx jana



zugegeben

Du bist präsent.
Da in meiner Erinnerung.
In den Szenen, an die ich nicht zu denken versuche.
Da in Dingen.
In Dingen, die ich loswerden möchte.
Und in Dingen, die ich nicht loswerden kann.
Präsent im Tag.
Manchmal.
Immer nur kurz.
Noch kürzer wäre mir lieber.
Präsent in Liedern.
Auf und ab in meinen alten Playlists. Überall.
Leider.
Da in Zufällen.
Immer mal wieder.
Da an Orten.
Einige davon hast Du mir kaputt gemacht.  
Ich meide, sie zu betreten.
Wobei… das hier ist jetzt nicht mehr Deine Stadt.
Es ist auch meine.
Du bist da in den Eigenschaften anderer.
Da bei alten Freunden.
Da in offenen Fragen.
Warst Du schon immer.
Da in meiner leidvollen Trauer.
Da in meiner ärgerlichen Wut.
Aber nicht mehr in meinen Träumen.
Da bist du verschwunden.
Verschwunden bist Du nicht.
Da in meinen Entscheidungen.
Warum?
Präsent in mir.
Hier bringe ich dich wohl nie mehr weg, oder?
Weg

Vermissen.
Vielleicht.
oder wär es
Vermissen?
Vielleicht.

xx jana

Weh Mut

Keaton Henson – Petrichor

Ich mag Wärme.
Besonders nachts.
Meinen ganzen Rücken entlang.
Oder auf der Haut, sanft.
Ich mag Wärme, die von innen kommt.
Die aufrichtig ist.
Und nach meiner Erfahrung nie richtig heiss werden kann.
Nicht unerträglich heiss.
Die sich nicht wie ein pulsierendes Fieber anfühlt.
Sondern mehr wie eine Wolke voller Sonnenstrahlen,
oder wie ein strahlender Spätsommertag am Meer, im
Nirgendwo.

Ich bin nicht mehr gern allein.
Alleingelassen.
Ein bitterer Schwachpunkt.
Die einstige Löwin, die selbst
am Nordpol
gelodert hat.
Jetzt braucht sie zu viel, um diese feurige Glut
knistern
zu spüren. 
Mich.
Ich glaube, ich kann einsam sein.
Ich glaube, ich will nicht allein sein.

Du hast gesagt, ich ertrinke in meiner
brutalen Melancholie.
Ertränkt von eisernen Händen, sag ich.
Ich mag es, zu trinken.
Rosé und Wein.
Lange.
Oft.
Ich muss sie wegtrinken.
Die Rastlosigkeit. Die Rasanz. Das Zeitlupengefühl.
Keine Tristesse.
Eine Quelle.
Das belebende Wasser geht vergessen und das, was einem vielleicht gut tun würde.
Na und?

Kompromisslos?
Lebensverzehrt.
Davontreiben lassen.
Die Wärme zurückfordern.
Oder in der Welt wiederfinden.
Ich habe immer noch so viel seelenruhige Liebesliebe in mir.
Die jemand verdient hat.
Die sich jemand verdienen wird.

Aber ausgeblutet.
Für Dich habe ich keine Emotionen mehr übrig.
Und doch schreit qualvoll mein Rücken,
wenn ich an Dich denke.
Und doch erinnert mich die alltäglichste und überraschendste Wärme
manchmal
aber immer seltener
an Dich.

Und das, obwohl es hier nicht um Dich geht.
Sondern um meine Haut.
Und um die lauwarmen Atemzüge,
an einem süsslich-kühlen Morgen.


xx jana


Tauben im Wind

Dermot Kennedy – Shelter

Völlig aus dem Konzept gerissen,
den Tauben im Wind nachschauen,
traurig sein,
überrascht sein,
aber vor allem traurig sein.

Vor allem allein.
Sich allein fühlen.
Jahrelang ein unbekanntes Gefühl,
plötzlich so präsent.
Mir selber nah,
das tut gut,
ist schwer.

Im Schwebezustand.
Nirgends zuhause.
Obdachlos.
Im Regen stehen gelassen.
Mitten in der Nacht.
Bewegungslos.
Mit hängendem Kopf.

Wohin gehst Du dann?
Ja, dann geht man einfach.
Keine Ahnung wo hin.
Planlos.
Erschüttert.
Aber man geht.
Weil man dort nicht stehen kann.
Ewig.

Träume.
Man träumt.
Am Tag.
Harmlos.
Weil es keinen Unterschied macht.

Verständnis wird komplett zum Fremdwort.
An die warmen Hände kann man sich plötzlich nicht mehr richtig
erinnern.
An die Berührungen auf der Haut.
An den Herzschlag.
So ist das eben.

Warme Sonnenstrahlen auf der Haut spüren.
Den Sand zwischen den Zehen fühlen.
Am Strand den Wellen zuschauen.
Den Wellen nachschauen.
Der Sonne.
Den eigenen Takt wieder finden.
Und traurig sein.


xx jana



Liebe

Und dann habe ich verstanden,
was Liebe heisst.
Sie ist mit mir verwachsen,
sie ist meine Wurzel,
mein Halt,
mein Leben.
Ohne sie, so fehlt ein Teil von mir.
Ohne sie bin ich kalt,
ohne Halt,
ohne Leben.

Leise, sanft

Daughter – smother

Manchmal denke ich an Dich. Und dann tut es weh.
Nicht schmerzhaft, sondern leise, sanft.

Als öffne sich mein Herz und liesse all die Liebe herein;
und mit der Liebe käme dann auch eine gewisse Nostalgie,
eine Traurigkeit, aber auch Glück und Hoffnung.
Ein offenes Herz.

Und dann frage ich mich, ist Dein Herz auch
offen?
Oder ist es zu müde dazu, sich zu bewegen? Bist Du schon zu müde geworden?
Und dann frage ich mich, wieso,
weil ich die Antwort zu kennen glaube.
Das Herz zerreisst bei dem Gedanken.

Wieso all diese Zweifel.

Der Klang Deiner Stimme, der durch Wände dringt und in welchem
eine Vertrautheit mitschwingt, so alt, wie unsere Seelen,
der mich aufhorchen lässt, so plötzlich, ich kenne all seine Variationen.
Ich kenne die Zerbrechlichkeit, die Bestimmtheit, ich kenne das Zittern, bei Wut,
oder bei Verzweiflung, ich kenne das Leuchten, bei Glück.

Ich kenne sie besser als meine eigene, Deine Wärme, die mich zum schmelzen bringt und
dieses Gefühl der tiefen Geborgenheit in mir entfalten lässt, sodass ich fliege
und einschlafe.
Friedlich.
Ich komme mir immer ein paar Grad zu kalt vor, wenn ich sie nicht spüren kann.

Deine Augen, ich weiss genau wie sie tief in mich hineinschauen und mich sehen.
Die kleinen Fältchen an ihren Rändern, die erschienen, wenn Du mich zum Lachen bringst.
Dein Blick offenbart Deine Ängste, sodass ich sie schon lange kenne.
Ich versuche sie zu mindern, doch meistens lässt Du mich nicht.
Du machst sie zu, Deine Augen, wenn ich Dich dreist in Liebe anschaue, weil Du weisst, dass ich viel sehen kann und noch mehr sehen will.
Du lässt mich nicht.

Deine groben, starken Hände, welche sich am zartesten und sanftesten bewegen,
aber immer rastlos sind, wenn sie nichts festhalten können. Die kenne ich auch.
Sie berühren immer mit einer Bestimmtheit, von der ich manchmal nicht weiss,
woher sie kommt.
Manchmal habe ich Angst vor ihnen, nicht vor Dir.

Ich sehe Dich in meinem Zimmer auf und ab gehen, Dich kommen und gehen,
ich sehe, wie Du Dich aufbaust und ein paar Momente später zusammenbrichst,
wieder ganz klein wirst.
Ich sehe Deine Rastlosigkeit, Dein Frust, Dein Wille,
nichts von Beständigkeit. Nichts von langer Dauer.
Dann fühle ich mich machtlos. Stumm.
Meine Worte, wie die Flamme eines Zündholz, in einem Raum voller
Feuerwerkskörper.

Ich sehe wie Du da sitzt. Und wie ich da sitze. Wie ich Dich suche.
Du zwar meinen Blick, aber nicht mich spürst.
Dein Blick gesenkt auf Deine Hände, ein Spielzeug, Deine Ohren hören mich nicht richtig.
Und ich weiss nicht, wohin Du willst.
Ob das jetzt gut ist.
Jetzt in diesem Moment. Der Zustand befriedigt mich nicht, weil er in mir Fragen aufwirft.
Und ich denke, ich mache alles falsch.

Manchmal spüre ich sie ganz klar und deutlich,
Deine Liebe,
als könnte ich sie greifen, sie begreifen, sie festhalten,
sie ist ganz still.
Irgendwann nimmst Du sie mir aber wieder aus den Händen,
weil sie Dir gehört.
Und ich verstehe das, dennoch schaue ich ihr nach, wie dem Sonnenuntergang im Sommer,
etwas traurig, weil ich sie gerne immer bei mir hätte.

Und vielleicht bin ich doch nicht ein paar Grad zu kalt, wenn ich allein bin,
sondern ein paar Grad zu heiss.
Vielleicht aber auch ein Auf und Ab, ein Hin und Her
offen und zu.

An manchen Tagen, dann ist mein Herz anders, dann ist es aus Glas mit vielen Rissen
es glitzert und klimpert, ganz delikat,
und dann bin ich mir nicht sicher,
ob ich es in den Händen halte, oder Du.

Die Frage, die sich nun aufdrängt, ist,
wie wohl Deins aussieht.
Und ich denke mir, es sieht so aus, wie man es sich denkt,
aus Fleisch und Blut, eben. Lebendig. Aktiv.
Aber müde.

Und was heisst das jetzt, wenn meines doch so übervoll ist,
sich öffnet und schliesst. Gefühl. Aber es vielleicht nicht lebendig ist,
wie Deins. Es nicht aus Fleisch und Blut ist.
Macht das dann überhaupt einen Sinn?

Ich mache mir sorgen.
Ein Herz sollte nicht müde sein.

Meins fühlt sich nicht müde an, zwar manchmal kaputt, manchmal schmerzhaft,
manchmal schwer, manchmal leer …
Mache ich Dich müde? Bei wem muss ich den Fehler suchen?
Wo?

Und dann sehe ich mich, wie ich da sitze, wie eine schlechte Verliererin,
die die Lösung nicht findet.
Wohl blind, und vielleicht auch ein bisschen missverstanden.
Verletzlich.
Dieses Bild, ob es sich wohl ändert, irgendwann,
und Du ein Neues von mir zeichnest?

 

xx jana

That time

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Sometimes I wonder. I wonder what he had been doing in those six months.
But then I shudder. I want to know, but I know that I don’t want to know.
I can imagine – I shouldn’t imagine.

Weird.
I can think back to that time, to those six months,
and I mean six months is a pretty long time,
and I don’t remember anything.

What have I been doing? what have I been up to?
what have I been thinking?

All I know is that I worked. I worked and I cried.
And I listened to those songs, to those sad songs.
I would make a habit of crying on my way to work,
when the sun was rising and I would pass by a pond
with little ducks.
Sometimes I would even sit for a while and watch them.
They grew with the weeks.
And I would walk back at sunrise, crying again,
cause the sad songs made me do so.

I can still listen to them today – and they still make my heart break again.

It’s as if that time had no purpose, no meaning.
As if it didn’t exist.

Except for when I went away, that time had a purpose.
I had to leave completely – I had to put as much distance between him and me as I could.

But still –
I still find it weird.
I’ve always been doing things, I’ve always been planning and working towards something.
For six months I did do all of that, but I did it all wrong.
Cause when I think back, I didn’t do anything productive, anything inspiring.
Not to me.
Not to others.
I was just an empty shell.
So empty, that when I look back at myself at that time
I don’t remember a person
I don’t remember what I did
I almost don’t remember a thing.

Because nothing mattered
but the sadness in my heart.

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jana xx

Two Hearts

I hold two hearts
which one belongs to me?
which one belongs to you?
I just want to give them away
give them to you
I don’t want to decide
I don’t want to be accountable
it’s too much to bear

Crashing down
falling forever
life is playing its games
where is my save place?
where is my happy place?
you are the only one who knows
you are the only one
who can bring me there
and you know
I want us to be present
I want to feel you close

But where have you gone?
miles apart
as if you were hiding
from me
just a shadow, just a shell
I am left with a ghost
please wake up, please wake up
save me
I don’t recognise this love
so even if you sleep next to me
I am missing you

You seem lost
I don’t want you to be lost
But you won’t take my hand
so what do I do?
I just watch
watch as we stand on these boats
floating away from each other
taken by different currents
not moving a feet
although my soul is aching
to follow you

 I am lost too
I am asking myself why
am I the mistake?
do I tear us apart?
I am scared of myself
and scared of you
my heart is so weak
ready to melt
Do I have to overcome my fear?
Or will you help me changing it into something else?

Too many tears
yours and mine
too many
we are sick of it
why is it so hard?

I love you
You love me

But this is not all
there is also you
there is also me
there is life
there is fear

and there is the best
and there is the worst.

xx jana