Fred again…– Piano live
und: – I’ve been lost
und: – hear your name
In meiner andauernden Imagination
fliegst du gerade über formlose Wolken
und unter der glimmenden Sonne,
lachst so unbeschwert wie nie zuvor,
was ein naiver Trugschluss deines grossen Herzens ist,
denn dein wahrstes Lachen braucht keinen Höhenflug,
sondern wächst aus der Tiefe und hat Substanz.
Das Glück, das nachklingt und richtig ist,
das schwebt dir nicht nach ein paar Stunden davon.
Hinterlässt dich weder teilnahmslos, noch unbekümmert,
noch fremdartig auf dein Minimum reduziert
für die nächsten quälend düsteren 48 Stunden.
Du weisst gar nicht, wie schwer es mich macht,
genau zu wissen,
dass du vor lauter Höhe,
den Boden nicht mehr unter dir siehst.
In meiner immer wiederkehrenden Imagination
bin ich erschüttert von dir.
Wir liegen verblendet Seite an Seite
in einer weit entfernten Menschenmasse,
ohne dass sich unsere Haut berührt.
Ich spüre diese klaren Linien zwischen uns
ganz deutlich
und sehe ihnen zu, wie sie verblassen.
Du bist ein fremder Bekannter.
Zwischen dir und mir
gibt’s diese unerträgliche magnetische Anziehung.
Elektrizität, die von einer nimmermüden Energiequelle schöpft
und die meinen Körper erbeben lässt.
Als du mich anschautest mit deinen beruhigenden Augen,
die mir viel zu bekannt vorkamen,
und sich unsere Gesichter
Zentimeter für Zentimeter
näher kamen,
da war es mir plötzlich egal,
dass es spürbar überhaupt keinen Platz für mich gibt,
in deinem Jetzt
und in dieser Situation.
Wenn du die Dinge geordnet hast,
dann fehle ich,
weil ich, wie immer,
den Rahmen sprenge.
Ab und zu in meiner Imagination
wendet sich das Blatt.
Und jetzt wirfst Du morgens um 7 Uhr,
völlig abwesend
und doch mit einer solch präsenten Wut,
Möbel vom Balkon in den
vor Friedlichkeit und Stille summenden Innenhof,
etwa so, wie meine Nachbarn es tun,
wenn sie sich an die Nacht verlieren.
Die beängstigende Düsternis,
die in diesen Räumen zu platzen droht,
an diese wagt sich niemand ran,
obwohl sie in ihrer Physis bis in alle Stockwerke
und unter meine Laken
kriecht.
Ganz plötzlich in meiner Imagination
finde ich deine emotionale Unverfügbarkeit spannend.
Wie ein Labyrinth, das ich unermüdlich durchschreite,
oder ein Rätsel, dessen Lösung ich weiterhin zu finden versuche.
Ich glaube es gab mal einen kurzen Augenblick,
wo du dir in die Karten schauen liessest.
Du ewiger Gewinner.
Da warst du so anmutig wie noch nie.
Doch ich verstehe weder dein Spiel,
noch deine verstrickte Art zu spielen.
Auch auf deine unerwartete Unsicherheit kann sich mein Kopf
keinen erdenklichen Reim machen.
Auch nahe bei dir, ist man dir trotzdem
kilometerweit entfernt.
Deshalb kann es auch sein,
dass tonnenschwere,
risslose Granitmauern,
für jemanden wie mich,
einem Menschen mit
ziemlich unebenen,
gläsernen Grenzen,
irgendwann in ihrer Undurchschaubarkeit
zu eintönig werden.
Und immer seltener in meiner Imagination
sehe ich, wie wir vor dem sonnenuntergangsfarbenen Feuerflackern liegen.
Ich in deinen warmen Armen,
Seelen ineinander verschmolzen,
im gleichen Rhythmus atmend,
beide endlich zuhause angekommen.
Die Aussenwelt bewusst ausgeschlossen,
unsere Probleme vergraben unter Schutt und Asche.
Und du erzählst mir von deiner Wahrheit
und all dem Schmerz, den du mit dir rumschleppst.
Und wir würden uns versprechen,
dass dieser viel zu schnell verstreichende Moment
bis in die Unendlichkeit anhält
und grösser ist als alle Sterne im Universum zusammengezählt.
Wir würden uns Hypothetisches versprechen,
das wir eigentlich echt einhalten wollen,
und wir würden sagen,
dass wir uns selber und dem anderen gegenüber
ehrenhaft treu bleiben,
bis zu dem Moment,
wo du aufstehst
und ich dir dabei zusehe,
wie du durch die Tür hinaus gehst
und sie hinter dir verschliesst.
xxj