Freiheit

Dermot Kennedy – The Corner

To the clouds
and a little bit further.


Vögel breiten ihre Federn aus,
um an ihren runden Spitzen
die kühle Luft behutsam kitzeln
zu spüren.
Ihre starken Flügel
tragen.
Ganz oben,
zwischen den Wolken,
fühlen sie sich frei.
Und singen.

Und wenn ich fliege,
dann vergesse ich mich.
Dich vergesse ich
nie.
Das Herz zur grellen Sonne,
zu den silbernen Sternen.
Die milden Strahlen
wärmen meine frostige Haut
und der Herbstwind
schmiegt sich liebevoll an mich,
streicht mir durchs Haar,
trägt mich empor.
Nein.
Getragen habe ich mich immer
selbst.

Und wenn ich fliege,
dann bin ich leichter als vorher.
Als gestern.
Ich wende mich ab,
vom Boden der Realität,
weil mir diese nie so vertraut war,
wie die süsse Brise
und das helle Gold,
das auf mich niederscheint.
Ich lasse los.
Lasse die Erde los.
Langsam.
Das Unten.
Und Dich,
weil Du so schwer bist.
Für mich.

Ich trage Dich nur noch
im Herzen.
Mein Herz zum Himmel.
Warum schmerze ich immer
so bedrückend
wegen nichts?
Nichts ausser ich,
und das Weite über mir.
Vertrauen.
Und Offenheit.
Offene Fragen,
die mir hier oben nichts anhaben.
Ich hauche in die Höhe,
atme Freiraum.
Geborgenheit im Levitieren,
im furchtvollen Alleinsein,
im viel zu schweren Leichtsein,
entgegen dem lähmenden Hoffnungverlieren.

Nahe bei mir
und der grossen Freiheit.
Ich sinke
in den Höhenflug.
Flügel schlagen,
meine Arme zittern,
ich habe keine Angst,
fluchtartig
hinabzustürzen,
oder kaum merklich,
denn hier an der Spitze,
am Ende,
ganz oben,
schweben die Tränen,
sie flattern,
fliegen,
ständig,
bevor sie aufwärts fallen.


xxj

picture by @lux_angle

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