Wortlos

Zuweilen bin ich präsent.
Zeitweilig.
Ganz.
Dann spüre ich,
wie das Sonnenlicht seine Farben ändert
und hinter groben Wolkenkratzern verblasst.
Dann fühle ich,
wie der Mond federleicht im Universum schwebt
und Tag und Nacht miteinander verschwimmen.
Dann spüre ich,
wie der Wind sachte meine Haut streichelt
und uralte Geschichten erzählt.
Dann fühle ich,
wie das Blut in mir in Kreisen fliesst,
sich meine Lungen mit Leben füllen.
Dann spüre ich,
wie der Untergrund mit mir verschmilzt
und wie sich die Wolken über mir aneinander schmiegen.
Dann fühle ich,
das Beben eines Gewitters in der Ferne,
wie sich die Spannung in der Atmosphäre entlädt.
Dann spüre ich
das ruhige Blätterrauschen,
deine Stimme, deinen Atem,
und das, was Dich ausmacht.
Ich fühle die Stille vor dem Sturm,
wie sie uns behaglich in sich einhüllt
und die Gedanken in Zeitlupe tanzen,
vielleicht sogar innehalten, ganz schnell.
Und es braucht nichts anderes
als das Jetzt,
das hier.
In solchen Augenblicken
sind die Seelen in einer Umarmung vertieft
und das Herz ist sorgenlos,
das innere Zehren wunschlos.
So vollkommen,
dass es keine Worte braucht.

xxj

[dauer länger,
dauer an.]

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