
you shall possess the good of the earth
and sun,
(there are millions of suns left)
– Walt Whitman
Das Meer hat sich zurückgezogen,
in seine Weite,
verschmolz mit dem Blau des Himmels.
Die Blätter lösten sich von den Ästen,
schwebten mit einem Lufthauch,
segelten sanft zu Boden.
Die Wolken flogen vorbei,
nur die Sonnenstrahlen brachen durch das weiche Weiss,
vielleicht verflüchtigten sie sich
aber auch nur zu Dunst.
Liebling, die Zeit vergeht
und das Leben geht weiter.
Distanzen vergrössern sich,
Vergangenheiten wachsen,
Sehnsüchte versickern im Sand,
immer noch genau gleich
wie vorher.
Die Tage werden nicht besser,
aber ich vielleicht schon,
ich mit mir.
Abgewendet,
dem glimmenden Horizont den Rücken zugedreht,
auf zerbröselnde Berge gestiegen,
um den Abschied des Lichts klarer zu sehen
und um den Mondschein deutlicher auf der Haut zu spüren,
davongetrieben, irgendwann dann abgehoben
mit dem Wind,
auf der Suche nach der nächsten Destination.
Wie kann es sein,
dass ich noch immer im Höhenflug bin
– und dass ich mich hier oben
doch nicht ganz leicht fühle?
Die Blüten öffnen sich zögerlich,
die Wiesen gedeihen ohnehin,
der Nachthimmel ist von klarem Schwarz,
damit die Funken mühelos erhellen.
Die Natur wandelt sich in Zyklen,
in ihr treffen Gegenpole
immer wieder aufs Neue
unausweichlich aufeinander.
Könnte sein, dass sie bleiben,
sich aushalten,
könnte sein, dass sie sich
abstossen,
sich auseinanderleben,
wieder voneinander lösen.
Gegenseitiges aufaddieren,
wegzählen,
begünstigen
und zerstören.
So ist es nun mal.
Manche Chancen bleiben unergriffen,
bewegende Momente verpasst,
Verbindungen gekappt.
Wege verschwinden im Nebel,
Möglichkeiten tauchen tief ab,
gehen unter.
Farben verschwimmen,
manches heilt nicht so schnell,
oder nie so richtig,
anderes transformiert sich,
entfaltet sich,
erblüht,
erstrahlt,
oder verkümmert.
Egal, was Du alles gehen lässt,
verliere Dich nicht selbst.
xxj
Ich hoffe,
was du freilässt,
befreit Dich.
Wirklich.
wipe the dust away
carry all the weight
I miss someone
said
bury your heart
in the deepest ocean.
– Tash Sultana