Atmender Ozean.
So weit wie unsere Liebe.
Wir berührten den Himmel,
mit unserem Horizont.
Die feuerrote Sonne tauchte täglich in uns ab.
Nachdem sie brannte.
In uns erlosch sie.
Immer und immer wieder.
In der Kälte.
Bis sie irgendwann nicht mehr aufstieg.
Und der silberne Mond
sie zu vermissen begann.
Tanzende Wellen.
Umschlungen in Deinen Armen.
Sanfte Fingerspitzen auf meiner Haut.
Umspült von Deiner Wärme.
Jede Bewegung richtig,
im exakt dem gleichen Takt.
Befreiendes,
inniges,
Ineinanderfliessen.
Bis es nur noch die Körper waren
und nicht mehr die Seelen.
Und ich Dich auch ganz nah,
unmittelbar,
nicht mehr spürte.
Zwitschernde Meeresbrise.
So viele Gedanken geteilt,
aber niemals die unermesslichen Wünsche,
die unerschöpflich wiederkehrenden.
Nie ganz.
Nur begrenzt.
Irgendwann hast Du nicht mehr gesprochen,
obwohl Du geredet hast.
Und ich habe nicht mehr gelauscht.
Zumindest nicht dort,
wo ich hätte hinhören sollen.
Nämlich in der Stille.
Im Schweigen.
Tieffallendes Blau.
Dann drangen die Sonnenstrahlen
nicht mehr durch die Dunkelheit.
Nicht mehr hinab in die Untiefen
von uns.
Das glänzende Licht
löste sich im Schwarz auf.
Und wir wussten nicht mehr,
wo oben und unten war.
Gefangen
in uns und allem
was uns ausmachte.
Unfassbares Wasser.
Ich habe Dir meine Seele ausgeschüttet,
nur um die herabgefallenen Tropfen
aufprallen zu sehen.
Weil Du sie irgendwann nicht mehr
auffangen konntest.
Und ich in Frust zerfloss,
weil es schon zu spät war,
weil ich nicht mehr aufhören konnte,
zu zerfallen,
in traurige Perlen.
Träge Strömung.
Gelähmt von innen
und von der weiterziehenden Welt.
Die Wolken zogen vorbei.
Ich ging mit ihnen
den Sternen nach.
Und Du hast mich gehen lassen.
Weil Du mich immer gelassen hast.
Während ich die Sonne
und Dich
immer sehnlichst gesucht habe.
Auf Dich ewig gewartet habe.
Der Stillstand hat mich fortgetrieben.
Du, direkt neben mir,
unerreichbar fern.
So unbegreifbar bewegungslos zugleich.
Dann zogen sie mich mit,
die fliegende Zeit
und die bittere Enttäuschung.
Stürmische Ruhe.
Deine Stimme ist schon lange
im Rauschen untergegangen.
Wie auch das Geräusch Deines sorgenlosen Atems,
wenn ich still neben dir lag
und aufgewühlt der Vertrautheit lauschte.
Oder dem gleichmässigen Pochen,
an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
Obwohl ich es einst in und auswendig
fühlte.
Mitreissendes Treibenlassen.
Rastlos im Herzen.
Ich empfand es,
als wären wir zu sehr
miteinander verflossen.
Du hingegen,
als wären wir zu weit
voneinander abgekommen.
Wie bringt man jemanden dazu,
den es über Berge in den Norden zieht,
im altbekannten Süden zu bleiben?
Und wie bringt man jemanden
metertief im Meeressand verankertes dazu,
seine Flaggen zu hissen
und gegen seinen Wind zu segeln?
Gar nicht.
Ja, gar nicht.
Weil es falsch wäre.
Betrübt.
Seufzendes Meer.
Bei Gedanken an Dich
bleibt immer eine Gefühlswärme zurück.
Ein liebevolles Sprudeln.
Wellenschlagen.
Wellenbrechen.
Es war so ermüdend,
um unser Leben zu schwimmen.
Ich wurde an die Küste gespült,
weil ich sonst ertrunken wäre.
Ich gehöre ans Land,
zu hohen Klippen und wachsenden Wurzeln,
Gestein, Gräsern und Grün,
Bäumen und Blüten.
Und Du,
Du treibst weiter,
gedankenfrei und gelassen,
im weichen Wasser,
unter wolkenfreiem Blau,
zwischen Sonne und Mond,
Himmel und Untiefe.
Ich schaue Dir noch zu,
wie Du hinter dem Horizont,
verschwimmst.
xxj